Metalab




Vernissage Sa 09.09.06 20:00
net.art-Brunch Do 14.09, 11:30 bis 13:30
Anwesende Künstler Stefan Farthofer (A), Maximilian Hammel (A), Vik Olliver (NZ), Frank Schimmel (A), Tom Scott (UK)
Kontakt Christopher Clay, +43/699 81665261, mail(at)c30.org
Rathausstraße 6, 1010 Wien, www.metalab.at


Piratefilter, Stefan Farthofer (A)
http://metalab.at/wiki/Paraflows/Piratefilter

Der Piratefilter spielt mit der Ästhetik der Illegalität und erlaubt völlig legal Solidarität mit den Opfern der Filmindustrie auszudrücken. Aggressive Warnungen inklusive Strafandrohungen vor Filmbeginn mindern in den letzten Jahren die cineastische Freude. In manchen Kinos dürfen keine Rucksäcke mehr mitgenommen werden, mit Metalldetektoren und Nachtsichtgeräten wird während der Vorstellung nach Camcordern gesucht, Kinoangestellten wird bis zu 500 $ Kopfgeld geboten und spezielle Projektoren sollen sogar bald Bilder liefern, die für das menschliche Auge unverändert aussehen, von Camcordern jedoch nur als unscharfes Rauschen aufgenommen werden. Dank des Piratefilters kann jetzt nun jeder Film, ob legal gekaufte DVD, lizenzfreier oder selbst erstellter Inhalt, in Echtzeit zu einer „Cam“-Version umgewandelt werden. Video und Ton werden so modifiziert, dass die Aufnahme so wirkt, als wäre es ein illegal mit einem Camcorder im Kino gefilmter Mitschnitt.




Autopatentat0r, Maximilian Hammel (A)
www.stealth.at/autopatentat0r/

Firmen sammeln ununterbrochen Patente, um ihre Marktposition zu stärken und
Mitbewerbern keinen Platz zu lassen. In Zeiten von Bio-Software und sonstigen fragwürdigen Patenten gehen wir nun einen Schritt weiter. Wir patentieren nicht mehr selber, sondern lassen patentieren - dank des Autopatentat0rs. Der Autopatentat0r sammelt ohne Unterlass Daten aus dem Netz und generiert daraus Patente. Diese werden ausgedruckt und können dann beim Patentamt eingereicht werden.




The RepRap Project, Dr. Adrian Bowyer (UK) & Vik Olliver (NZ)
http://reprap.org

Das RepRap entwickelt eine Maschine, die alles replizieren kann, inklusive seine eigenen Teile. Zukünftig soll jeder mittels des RepRaps Objekte frei kopieren und verändern können. Die Maschine wird sich in den Händen des Users entwickeln abhängig von dessen Kreativität und Designverbesserung. Vik Oliver wird den ersten tragbaren Prototypen präsentieren, der in Kunststoff druckt. Hinweis: Fr 15.09. / 20:30, Auftritt von Vik Oliver in der TAUGSHOW von monochrom / dietheater Konzerthaus/ spiel:platz / Lothringer Str. 20 / 1030 Wien 5, 1010 Wien, www.monochrom.at/taugshow




The Invisible Image, Frank Schimmel (A)
http://metalab.at/wiki/Paraflows/TheInvisibleImage

The Invisible Image beschäftigt sich mit Elementen aus dem WWW, die zwar überall zu finden, normalerweise aber von niemandem wahrgenommen werden: unsichtbare Grafiken. Diese sind ein Anachronismus aus der Zeit vor der Einführung von Cascading Style Sheets (CSS) und mit ihnen ließ sich Platz auf dem Bildschirm ”freihalten“. Tatsächlich ist dieser Platz durch Grafiken belegt, die nicht sichtbar sind und die Blank GIFs bzw. Spacer GIFs2 genannt werden. Es überrascht die enorme Vielfalt der Blank/Spacer GIFs und ihrer moderneren Verwandten, den Web Bugs.3, mit denen die Werbeindustrie die Spur einzelner Nutzer im WWW verfolgt. Mittels des Invisible Image-Interfaces kann die BesucherIn verschiedene Suchparameter live das WWW durchsuchen und unsichtbare Grafiken zusammen mit den dazugehörigen Metainformationen sichtbar machen.




Extortr, Tom Scott (UK)
www.extortr.com

"Extortr is the Internet way to blackmail your friends and enemies. It's quick, easy, anonymous... and it's also a hoax. But that hasn't stopped lots of people wanting it to be real." Extortr bezieht sich auf Seiten wie Flickr, Zoomr, und andere ‘missing-e’ Web 2.0 Seiten, indem es scheinbar einen ganz simplen Service anbietet: diskriminierende Bilder oder Videos werden auf eine Seite geladen, dem Opfer wird eine email geschickt und wird nicht innerhalb eines Zeitraumes gezahlt, soll die URL um die Welt geschickt werden. Extortr ist nicht authentisch: Wer eine tatsächliche Blackmail Aufforderung schickt, erhält eine errormessage mit dem Inhalt „diese Seite ist nur ein Witz“. Interessant ist, dass keine geringe Zahl an Menschen wünschten, dass die Seite funktionieren sollte, selbst wenn sie Witz bleibt.




Free Art Invest, Andreas Trawögger (A)
http://metalab.at/wiki/Paraflows/Free_art_invest

Free Art Invest bietet eine neue und einzigartige Möglichkeit der Geldanlage: Werden sie Miteigentümer an der Freiheit eines Werkes und Sie erhalten die Möglichkeit dieses beliebig an ihren Freundeskreis oder per Internet weiterzugeben, ohne Angst haben zu müssen als Raubkopierer vor Gericht gestellt zu werden. Im Free Art Invest-Headoffice des Investmentfond kann jeder Investor eine Mindestsumme für eines der angebotenen, digitalen Kunstwerk investieren und erhält ein nichtexklusives persönliches Nutzungsrecht am Werk bzw. bekommt dieses auf einen iPod bzw. USB Stick kopiert. Sobald (durch einen oder mehrere Investoren) die geforderte Kaufsumme erreicht ist, fließt das Geld an den Künstler und das Werk wird unter den Bedingungen der jeweiligen Free Content Lizenz für alle Investoren nutzbar. Wird der Preis des Werkes nicht erreicht, fließt die gebotene Summe an eine gemeinnützige Organisation, welche der Künstler vorab ausgesucht hat.